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Waldemar Otto, 2008, Foto: Cohrs-Zirus |
Geboren ist Waldemar Otto am 30. März 1929 in
Pettikau, heute Polen. 1945 floh die Familie Otto
nach Halle an der Saale. Nach dem Abitur begann Otto
ein Studium der Bildhauerei an der Hochschule für
Bildende Künste in Berlin-Charlottenburg bei
Alexander Gonda. Zu gleicher Zeit lehrten an dieser
Hochschule auch Richard Scheibe, Gustav Seitz und
Waldemar Grzimek.
1955 begann seine freischaffende Tätigkeit in
Berlin.
Nach einer kurzen Zeit als wissenschaftlicher
Angestellter an der Architekturfakultät der
Technischen Universität in Braunschweig erhielt
Waldemar Otto 1973 einen Ruf als Professor an die
Hochschule für Künste in Bremen. 1976 ließ er sich
in Worpswede nieder.
2020 ist Waldemar Otto in Worpswede gestorben. |
Die Schaukel, 1963, Bronze, Höhe: 67 cm
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1966 schuf Waldemar Otto die Plastik „Eva II“, die von
Eberhard Rothers, dem Gründungsdirektor der Berlinischen
Galerie, als Schlüssel zum Gesamtwerk Waldemar Ottos
bezeichnet wurde. Diese Eva ist zum Zeichen für die
endgültige Verbannung geworden, ein Zurück gibt es nicht
mehr.
Die Schaukel aus der gleichen Zeit thematisiert mit dem
Torso den menschlichen Rest nach Verfolgung und Marter. Die
Entscheidung für den Torso ist hier keine ästhetische mehr,
sie ist ein Schrei.
Mit diesen Plastiken erweckte Otto erstmals großes
öffentliches Interesse, mit ihnen hat er sein Programm
gefunden, plastische Form in Verbindung mit der Figur zu
neuem Inhalt zu vereinen.
Danach arbeitete er in zeitlicher Reihenfolge u. a. an
folgenden Werkgruppen:
„Figuren mit Wänden“, „Mensch und Maß“, „Torsi“,
„Gewandfiguren“, „Männer“ und „Alte Männer“, „Zeitgenossen“. |
Eva II, 1965 - 1966, Bronze, Höhe: 103 cm
Mann aus der Enge heraustretend, 1971/72, Bronze, Höhe: 300
cm
Großer bekleideter Mann zwischen Wänden, 1973, Bronze, Höhe:
300 cm
Mann im Gerüst, 1970, Bronze, Höhe: 269 cm
In der Werkgruppe „Figuren und Torsi mit Wänden“ befasste
sich Waldemar Otto in den siebziger Jahren mit dem Problem
des Verhältnisses von Figur und Raum. ein generelles Problem
dreidimensionaler Kunst, Otto bemisst den Raum eng, der
Mensch muss sich aus diesem befreien. Der Mann
durchschreitet die Tür, der Mann ist bedrängt durch die
Wände usw. Otto lädt das formale Thema Figur und Raum
inhaltlich auf, indem er es sozial determiniert.
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