|
Gehörten Tierdarstellungen seit Anbeginn künstlerischen
Schaffens zu den häufigsten Motiven, so wechselten doch
die Bedeutungen, mit denen sie belegt waren. Ging es
zunächst um das Tier als Jagdbeute, war es später das
domestizierte Tier, sei es als Nahrungsgrundlage,
Nutztier, Vehikel oder einfach als Gefährte. Bestimmte
Tiere, wie etwa Stier, Adler oder Schlange, erhielten
darüber hinaus in vielen Kulturen symbolischen,
mystischen Sinngehalt. In Ableitung vom Menschen – und
daher eigentlich nicht ganz richtig – wurden den
verschiedenen Tieren bestimmte sie charakterisierende
Wesensmerkmale zugedacht.“ Dr. Stefan Dürre
Taube I, 2009, Bronze 5/9, 20 × 24 × 12 cm, Guss: Wilfried Hann
/ Taube III, 2008, Bronze,
20 × 20 × 18 cm, Guss: Wilfried Hann
Kleiner Wolf, 2005, Holz, farbig gefasst, 9 × 14 × 5 cm / Takin,
2015, Draht, Schaumstoff, Gips, Lack, 22 × 27 × 12 cm

Hund, 2017, Terrakotta, 50 × 33 × 40 cm |
„Ungewöhnlichkeit des Materials ist bei Kristof
Grunert oft anzutreffen. Neben dem klassischen
Material Holz, kommen hauptsächlich verschiedene
Stoffe zum Einsatz. Oft wird dadurch nicht nur
eine bestimmte Art der Formreduktion nahegelegt,
sondern es entsteht auch ein ganz besonderer
taktiler Reiz. Ob es das Ungewohnte ist oder die
Frage nach der Stabilität oder Weichheit eines
Materials, der Tastsinn des Betrachters wird
angeregt. Das trifft auch zu, wenn nicht wie
hier die Originale zu sehen sind, sondern wenn
die Figur inzwischen in Bronze gegossen sein
sollte, da die Struktur des Materials die
Oberfläche als Mittler zwischen Figur und
Betrachter ganz entschieden prägt und so zu der
Faszination der Tierplastiken beiträgt.“
Mara Maroske, aus: Laudatio zur Ausstellung „Zeprano“
in der Galerie im Turm in Berlin 2006 |
Großer Gepard, 2010, Textil, 98 × 198 × 58 cm / Großer Gepard,
2010, Bronze 1/5, 96 × 192 × 57 cm
Kleiner Gepard, 2006, Schaumstoff, Draht, Lack, 16 × 34
× 10 cm / Kleiner Gepard, 2006,
Bronze 2/5, 17 × 33 × 10 cm
|