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Medienecho

 

Ausstellung im Kabinett des showrooms
im stilwerk Berlin

Aus dem Schaffen von Waldemar Otto
Eine Ausstellung aus Anlass seines 90. Geburtstages

29. März bis 11. Mai 2019

geöffnet Di – Fr 14 – 19, Sa 10 – 19 Uhr
bei freiem Eintritt

Karte PDF

Eröffnung am Donnerstag, dem 28. März 2019 um 19 Uhr
Rede zur Eröffnung

Finissage am Sonnabend, dem 11. Mai 2019, 11 bis 14 Uhr
Einladung PDF

Werkabbildungen  Biografie  Bilder von der Eröffnung / Ausstellung

Waldemar Otto ist einer der bedeutenden Vertreter der figurativen Bildhauerei in Deutschland, die gerne in den Kunstzeitschriften, bei den Kurtoren oder den Jurys, aber auch an den Kunstschulen als nicht zeitgemäß, als unmodern oder gar rückwärtsgewandt abgetan wird. Im Ergebnis eines Jahrzehnte langem Siegeszug der abstrakten Kunst nach 1950 wird figurative Bildhauerei insgesamt und undifferenziert ins Abseits gestellt, ohne zu berücksichtigen. dass innerhalb dieser unterschiedliche, zeitgemäße und ausdrucksstarke plastische Formen existieren.

Waldemar Otto ist ein entschiedener Vertreter diese Bildhauerei. Die Form prägt sein Werk, nicht das Abbild der Natur, und Übersteigerungen, manchmal bis zum Extrem, liebt er zuweilen.
»Form« und »Figur« sind die untrennbaren Kernbegriffe der modernen figürlichen Bildhauerei, aus »formlosen« Stoff wird etwas gestaltet, das eine andere Bedeutung erhält, in der figürlichen Kunst bleibt daher die Form immer mit dem Inhalt verbunden, das ist ihr unschätzbarer Wert für Waldemar Otto.
Bezeichnend für sein Œuvre ist, dass er unterschiedliche Wege gegangen ist, viele Möglichkeiten untersucht hat, um seine Kunst inhaltlich wirken zu lassen, narrativ manchmal, fast agitatorisch, wie bei seinem jüngsten Werk, »Die Merzwaage« (nach Roland Merz) einerseits, fast abstakt in der großen Form der Gewandfiguren andererseits. Die Werkgruppe der »Zeitgenossen« hat eher karikative Züge. Mit Agamemnon, Iphigenie, Nereus und Aphrodite nutz er mitunter auch die Symbolkraft der Mythologie. Form und Figur aber bleiben dabei immer sein ideelles Zentrum.

Mit figürlichen Lösungen hat sich Waldemar Otto mit Vehemenz an den Wettbewerben zum Einheits- und Freiheitsdenkmal in Berlin und Leipzig beteiligt. Doch der Mainstream entschied sich für die »Wippe« in Berlin und die »Apfelplantage in Leipzig«.

Ausgestellt sind etwa 30 Bronzeplastiken aus den Jahren von 1963 bis 2019 aus den unterschiedlichen Werkgruppen.

 

oben v. l. n. r.:

Figur mit Gewand IX, 2004
Das Genie am Knetwerk,
2011-2013
Mann, 2006

links:
Geh, 2008

rechts:
Montalteser Mensch + Maß XX, 2018

Großer Bulle mit Europa, 1995 / Größter Petersburger Stier III, 1998 / Bulle I, 1995 /
Kleinster Petersburger Stier I, 1998

Montalteser Bürgermeister, 2005 / Figur mit Gewand XXIV, 2004 / Alter Mann II, 2008 /
Figur zwischen Wänden, 2008

Sakrileg, 2012 / Die Schaukel, 1963 / Kopf vom alten Mann, 2008

 

Biografie


Am 30. März 1929 wurde Waldemar Otto als fünftes von sechs Kindern eines lutherischen Pfarrers in Petrikau/Polen geboren. Er wuchs in Lodz und Kolo auf. 1939, nach der Besetzung Polens, geriet die Familie unter den Druck der Nationalsozialisten. Als Fünfzehnjähriger wurde Otto zum Volkssturm eingezogen. 1945 floh die Familie nach Halle (Saale). In den Franck'schen Stiftungen in Halle legte Waldemar Otto 1948 das Abitur ab.
Über die Schwestern, die an der Kunstgewerbeschule Burg Giebichenstein studierten und über seinen Schwager, der Kustos am Museum Moritzburg in Halle war, hatte er Zugang zu den dortigen Kunstsammlungen und erlebte mit, wie die Bilder und Plastiken der als ›entartetet‹ verfemten Expressionisten aus ihren Verstecken geholt wurden.
Gleich nach dem Schulabschluss begann Otto an der Hochschule für bildende Künste in Berlin-Charlottenburg mit dem Studium der Bildhauerei bei Alexander Gonda. Zur gleichen Zeit lehrten an der Hochschule Richard Scheibe, Waldemar Grzimek und Gustav Seitz.
1952 bis 54 war Otto Meisterschüler bei Alexander Gonda, der sich selbst zwar ganz der Abstraktion zugewendet hat, seinem Schüler aber das figurative Arbeiten nicht verwehrte.
1953 beteiligte sich Otto an der Exposition Internationale des Beaux Arts in Mailand und 1954 mit der »Berliner Neuen Gruppe«, der unter anderem Hartung, Heiliger, Hofer und Pechstein angehören, an einer Ausstellung in Baden-Baden. 1954/55 erhielt Otto ein Stipendium des DAAD für ein Jahr in Florenz.1955 begann seine freischaffende Tätigkeit in Berlin.
Otto nahm an Gruppenausstellungen in Düsseldorf und Florenz teil, im gleichen Jahr wurde ihm der Preis der »Karl-Hofer-Stiftung« verliehen, 1957 erhielt er den Preis der »Großen Berliner Kunstausstellung« und 1960 den Berliner Kunstpreis »Junge Generation«. 1963 bis 1965 war Otto Artist in Residence an der University of Notre Dame in Indiana/USA. Nach einer kurzen Zeit als wissenschaftlicher Angestellter an der Architekturfakultät der Technischen Universität in Braunschweig erhielt Waldemar Otto 1973 einen Ruf als Professor an die Hochschule für Künste in Bremen. 1976 ließ er sich in Worpswede nieder, zunächst im Barkenhof, dem einstigen Wohnsitz Heinrich Vogelers, 1979 baute er sich sein eigenes Atelier mit Wohnhaus.
1981 war Otto Ehrengast der Villa Massimo in Rom. 1992 war er Lehrer an der Sommerakademie in Salzburg, 1995 erhielt er die USA-Ehrengabe zum Lovis-Corinth-Preis.
1997 fand in der Eremitage in St. Petersburg eine große Retrospektive statt, 2000 erhielt Otto den Prix Florance Gold in Monaco und 2001 zeigte das Nationalmuseum von Santiago in Chile eine Ausstellung seiner Werke.
Seit 1962 fanden viele Ausstellungen im In- und Ausland statt, Plastiken im öffentlichen Raum von Waldemar Otto stehen in 26 Städten und seine Werke befinden sich in 23 Museen.

Internetpräsenz Waldemar Otto: https://waldemar-otto.com

 

Bilder von der Eröffnung der Ausstellung
von Dietrich Graf
für größere Darstellung auf die Bilder klicken

 

 

Bilder der Ausstellung
von Dietrich Graf
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